Goldrichtige Lösung für saubere Abluft - AIRTOP KS-H

04.11.20

Auf dem Dach der Koos Edelmetalle GmbH sorgt ein Abluftwäscher AIRTOP KS-H der Richard Tscherwitschke GmbH für saubere Abluft. Im Rahmen der Modernisierung der Analyselabore wurde auch die Ablufttechnik bei Koos auf neuesten technischen Stand gebracht. Das Abluftkonzept realisierte die Firma Honer Lufttechnische Anlagen aus Spaichingen entsprechend den Vorschriften der TA-Luft. Durch ein spezielles Luftstrommanagement mit regelbaren Volumenströmen wird Energie gespart und den besonderen Prozessabläufen Rechnung getragen.

Horizontal stehender Kreuzstromwäscher der Marke AIRTOP KS-H zur Abluftreinigung | © Richard Tscherwitschke GmbH

Modernisierung der Ablufttechnik

Bei der Koos Edelmetalle GmbH in Renningen dreht sich alles um Gold, Silber, Platin & Co.: Seit 40 Jahren bietet das Unternehmen einen umfassenden Service rund um Edelmetalle. Von der Rückgewinnung und Wiederverwertung über Schmuck und Investment bis hin zu Dentallegierungen reicht das Unternehmensportfolio.

Bei der Rückgewinnung von Edelmetallen gelten für alle Arbeitsgängen strenge Umweltschutzvorschriften. Die vorhandene Anlage für die Edelmetallscheidung war in die Jahre gekommen. So war es an der Zeit, die Anlage zu modernisieren und die Abluftreinigung auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. 

Die lange Reise zum reinen Metall

Zur Rückgewinnung von Edelmetall werden edelmetallhaltige Teile zunächst geschmolzen und homogenisiert. Es entsteht die sogenannte Plansche (erstarrter Schmelzkörper). Nach Entfernung von Verunreinigungen und Schlackeanhaftungen folgen mehrere Analyseschritte, anhand derer die in der Plansche enthaltenen Anteile von Gold, Silber, Platin und Palladium ermittelt werden können. Auf dieser Basis erfolgt schließlich die Edelmetallscheidung, die eigentliche Rückgewinnung der enthaltenen Edelmetalle.

Säurehaltige Abluft beim Scheidevorgang

Der Scheidevorgang setzt die vollständige Auflösung der Edelmetalle in geeigneten Säuregemischen voraus. Zum Einsatz kommen hierfür beispielsweise Salpetersäure oder Salzsäure. Es entsteht säurehaltige Abluft, die in den Digestorien (Laborabzügen) kontinuierlich abgesaugt und dem Abluftstrom zugeführt wird. Die schadstoffbehaftete Abluft gelangt schließlich in den Abluftwäscher und wird darin gereinigt.

Abluftreinigung im Kreuzstromwäscher

Die Reinigung der schadstoffbehafteten Abluft erfolgt in einem horizontalen Abluftwäscher AIRTOP KS-H der Richard Tscherwitschke GmbH. Dieser arbeitet nach dem Prinzip eines Kreuzstromwäschers. Das im Kreislauf geführte Waschwasser wird über ein Düsensystem gegen den Abluftstrom gesprüht. Im Sprühnebel werden die in der Abluft enthaltenen Schadstoffe an der großen Oberfläche der vielen Wassertröpfchen absorbiert. Im nachgeschalteten Tropfenabscheider wird die Abluft schließlich von den mitgerissenen Tröpfchen separiert. Das kontaminierte Wasser wird gesammelt, mit Natronlauge neutralisiert und wieder dem Waschkreislauf zugeführt.

Verschiedene Sensoren und Steuereinheiten überwachen und regeln den Abluftreinigungsprozess: Eine Tauchsonde misst kontinuierlich den Wasserstand, eine pH-Sonde überwacht den pH-Wert und ein Steuergerät löst die Nachdosierung mit dem Neutralisationsmittel sowie den Austausch von Wasser automatisch aus. 

Überschreitet der pH-Wert einen festgelegten Grenzwert, wird automatisch ein Neutralisationsmedium zudosiert. Trotz Neutralisation findet mit der Zeit eine Aufkonzentrierung statt: Die Anreicherung des Wassers mit Schadstoffen nimmt zu, sodass es von Zeit zu Zeit abgesalzt werden muss. Ein Teil des Abwassers wird dann herausgepumpt und durch Frischwasser ersetzt. Das Abwasser wird der Abwasseranlage zugeführt.

Auch aufgrund von Verdunstung muss hin und wieder Frischwasser zugeführt werden. Der Wasserstand wird über einen Schwimmschalter gemessen. Wenn Wasser nachdosiert werden muss, öffnet ein Magnetventil den Zufluss. Als weitere Maßnahme für den Umweltschutz wurde der Abluftwäscher mit einer Sicherheitswanne und einer Leckagesonde ausgestattet.

Energieeinsparung durch flexiblen Luftvolumenstrom

Die Leistung der Abluftanlage liegt in einem variablen Bereich mit regelbarem Luftvolumenstrom. Der Bedarf hängt davon ab, wie viele der angeschlossenen Digestorien jeweils in Betrieb sind. Durch den mit einem Frequenzumformer gesteuerten Ventilator kann die Luftmenge flexibel an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Sind zum Beispiel nicht alle Digestorien gleichzeitig in Betrieb oder wird der Betrieb eines der Digestorien heruntergefahren, wird der Luftvolumenstrom auf das erforderliche Minimum reduziert und somit Energie eingespart.

Witterungsbeständige Bauweise

Aus Platzgründen musste der Abluftwäscher auf dem Dach der Firma Koos montiert werden. Für seinen Außeneinsatz wurde er entsprechend fit gemacht: Eine aufklappbare Schutzhaube aus pulverbeschichtetem Aluminium schützt vor Witterungseinflüssen. Das Gehäuse ist aus UV-beständigem Polyethylen und gut gegen Kälte und Hitze isoliert. Um die Temperatur des Waschwassers über dem Gefrierpunkt zu halten ist der Abluftwäscher zudem mit einer Badheizung mit Temperaturfühler ausgestattet. Die Frischwasser- und Abwasserleitungen verfügen ebenfalls beide über einer Begleitheizung. Zudem wurde darauf geachtet, dass Bauteile, die regelmäßig gewartet oder gereinigt werden müssen, durch große Öffnungen und eine entsprechende Anordnung gut erreichbar sind wie zum Beispiel der Tropfenabscheider.